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Buchsätze: Interview mit Tabea Michel

Buchsätze: Interview mit Tabea Michel

Tabea Michel ist Autorin und Kulturschaffende. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Münster, wo sie Literarisches Übersetzen und Kulturtransfer studiert hat, lebt sie wieder in ihrer Geburtsstadt Berlin. Neben dem Schreiben ist die bildende Kunst ihre große Leidenschaft.

Ihr Kinderbuch „Ich wäre gern so elegant wie mein Freund, der Elefant“*, erschienen im Verlag Andrea Schröder, führt an Zahlen und Buchstaben vorbei einmal quer durch die Tierwelt vom Keinhorn über den Schrumpf-Umpf bis hin zum Verzählefanten. Eine Gute-Nacht-Geschichte gegen die Angst vorm Einschlafen rundet das aus 17 Reimgeschichten bestehende Buch ab.

Was liebst du an Deiner Arbeit und worauf könntest Du verzichten?

Ich liebe das Vortragen meiner Texte, und die daraus entstehende Interaktion mit den Kindern. Besonders schön finde ich, wenn nebenbei Fragen zu meinem Rollstuhl kommen: zum Beispiel warum ich darin sitze, wie schnell ich damit fahren kann und ob ich auch darin schlafe. Darauf einzugehen, bedeutet für mich, wirklich wirksame Aufklärungsarbeit zum Thema Behinderung zu leisten und eventuelle Berührungsängste und Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Was wäre der Titel Deiner Biografie?

Mit Vollgas gegen die Wand

Welches Buch/welcher Autor hat Dich durch Deine Kindheit/Jugend begleitet?

Christine Nöstlinger*, zunächst vor allem ihre „Geschichten vom Franz“*, mit ihnen habe ich lesen gelernt, später dann die Coming-of-Age-Geschichte „Olfi Obermeier und der Ödipus“*. Dieses Buch lese ich immer mal wieder, am liebsten zu Weihnachten, weil Weihnachten ein Familienfest ist, und Olfi Obermeier eine sehr große und irgendwie schräge Familie hat.

Was sind Deine Lieblingswörter?

Grundsätzlich mag ich Wörter, die neben ihrer eigentlichen Bedeutung noch eine weitere, bildhafte haben. Das finnische Wort für Muschelschale zum Beispiel lautet näkinkenkä. Im ersten Wortteil steckt die Bezeichnung für einen Wassergeist (=näkki), während der zweite Wortteil (=kenkä) die Bedeutung „Schuh“ hat. Eine Muschelschale, die jemand am Strand findet, ist also der Schuh eines Wassergeistes.

Wenn du Dich für eine Superkraft entscheiden dürftest, welche wäre es?

Ich wäre gerne unsichtbar. Da kann man unbemerkt allerlei Blödsinn anstellen. So wie Heiner, der Schrumpf-Umpf aus meinem Buch.

Was steht schon lange auf Deiner Bucket List, und warum hast Du es noch nicht getan?

Wenn das möglich wäre, würde ich mir sofort eine Zeitmaschine bauen und den 1997 verstorbenen Kinderbuchhautor James Krüss* treffen. Und seine 1963 verstorbene Kollegin Lisa Tetzner*, die neben ihrer schriftstellerischen Arbeit auch als Märchenerzählerin aktiv war. Beide sind große Vorbilder für mich, und mit beiden würde ich gern mal gemeinsam dichten und fabulieren.

Wenn Du täglich eine Stunde zusätzlich Zeit hättest, was würdest Du machen?

Ich würde eine Formel für dauerhaften Weltfrieden entwickeln.

Ganz lieben Dank, Tabea, für das Interview.

PS: Mehr über Tabea Michel und ihr Kinderbuch findet ihr beim Verlag Andrea Schröder.

Bildquelle: © Tabea Michel / © Verlag Andrea Schröder

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